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Pilze auf Pellets – Eine einfache Methode für Shiitake & Co

    Pilzzucht auf Holzpellets

    Auf Holzsubstraten können neben
    Austernpilzen auch andere holzzersetzende Pilzarten gezüchtet werden –
    beispielsweise Kräuterseitlinge, Shiitake, Samtfußrüblinge (Enoki), Reishi oder
    Igelstachelbart. Wobei jeder Pilz spezielle Bedingungen für die verschiedenen
    Wachstumsphasen benötigt.

    Material & Geräte

    Holzpellets: Laubholzpellets (siehe Räucherpellets für Smoken)
    Fruchtungsbehälter: Kunststoffsäcke (mit oder ohne Filter)
    Schutzhandschuhe, (ev. langärmlige Kleidung)
    Kabelbinder oder Klammern
    Pilzbrut
    Wasser- oder Glühweinkocher

    Arbeitsschritte:

    1. Die benötigte Menge Wasser wird zum Kochen gebracht. Das fertige Substrat sollte einen Wassergehalt von ca. 55 – 65 % aufweisen. Da Pellets meist mit einer Holzfeuchte von ca. 7 % hergestellt werden, liegt man mit dem Gewichtsverhältnis Pellets : Wasser = 1 : 2 (à 0,5 kg Pellets : 1 l Wasser) normalerweise richtig.
    2. Während das Wasser zum Kochen gebracht wird, können die Pellets bereits in die Kunststoffbeutel abgefüllt werden. Die Beutel sollten nur zu ca. einem Viertel bis ein Drittel mit Pellets gefüllt werden. Die Pellets dehnen sich durch die Wasseraufnahme aus und es wird auch Platz zum Durchmischen von Substrat und Brut im Beutel benötigt.
    3. Das Hinzuleeren des kochenden Wassers sollte nur mit Schutzhandschuhen und langärmliger Kleidung ausgeführt werden. Die benötigte Menge an kochendem Wasser wird in die Beutel über die Pellets geschüttet. Hier sollte darauf geachtet werden, dass möglichst alle im Beutel befindlichen Pellets mit kochendem Wasser überschüttet werden.
    4. Der Großteil der Pellets wird sich durch die Wasseraufnahme bereits in Sägespäne verwandelt haben, durch Untermischen der verbliebenen Pellets lösen sich auch diese auf. Dazu wird der Beutel mit der einen Hand an der Öffnung gehalten und verschlossen, während die noch ganzen Pellets mit der anderen Hand ins Substrat „einmassiert“ werden.
    5. Vor dem Beimpfen muss das Substrat unter eine Temperatur von 38 °C abkühlen. Dazu wird die Öffnung des Beutels zusammengefaltet und zwischen Tisch und Inhalt des Beutels eingeklemmt. So kann das Substrat abkühlen, während keine Kontamination aus der Luft in den Beutel
      kommen kann. Es dauert ca. einen Tag, bis sich das Substrat unter die gewünschte Temperatur abgekühlt hat.
    6. Zur Vorbereitung muss die Pilzbrut durch Schütteln oder Kneten des geschlossenen Brutbeutels wieder in einzelne Körner aufgebrochen werden. Die Substratbeutel werden erst direkt vor dem Beimpfen geöffnet. Pro Beutel werden ca. 10 % des Substratgewichts an Pilzbrut zugegeben (d.h. ca. 200 g Brut auf 2 kg Substrat).
    7. Nach dem Zugeben der Pilzbrut werden die Beutel mit Kabelbindern, Schnur, Klemmen, einem Impulsschweißgerät etc. knapp unter dem oberen Rand verschlossen.
    8. Durch Schütteln & Kneten wird die Pilzbrut mit dem Substrat durchmischt. 
    9. Bei Kunststoffsäcken ohne Filter werden die Löcher sofort nach dem Durchmischen mit einem Nagel gestochen. Es können auch mit einem Messer mehrere, ca. 2 cm große Kreuze, geschnitten werden. Säcke mit Filter werden erst nach dem Durchwachsen des Substrats (bei ca. 20 °C in 2 – 3 Wochen) auf dieselbe Weise angestochen oder angeschnitten.
    10. Zum Fruchten werden die Säcke an einem kühlen, schattigen, feuchten Platz aufgestellt. Wenn nur ein eher trockener Platz vorhanden ist, sollten die Säcke an den Löchern täglich 1 – 2-mal mit Wasser besprüht werden.

    Weitere Pilzzucht-Methoden kannst du in unseren Workshops lernen.

     

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